Alkohol, Sport, Sauna: Worauf man nach der Booster-Impfung achten sollte

Mit der neuen Corona-Variante „Omikron“ wird der Immunschutz der ersten beiden Impfungen häufiger umgangen und auch Geimpfte infizieren sich vermehrt.

Eine Booster-Impfung soll nun den Immunschutz wieder hochfahren, und die Ansteckungen verlangsamen. Dabei stellen sich neue Fragen: Wie wirkt der Booster und muss man etwas beachten? Diese und weitere Fragen beantwortet der Mediziner Felix M. Berndt.

Felix M. Berndt ist Mediziner und Ernährungswissenschaftler. Doch neben seinem Arztberuf informiert er die breite Öffentlichkeit über die sozialen Netzwerke wie Instagram und TikTok als „DocFelix“.

In kurzen Videos klärt er medizinische Fragen mit wissenschaftlicher Expertise. Fitforfun.de beantwortet er in einem schriftlichen Interview, wichtige Fragen zur Booster-Impfung:

Kann man Impfnebenwirkungen vorbeugen?

Erstmal ist wichtig zu verstehen, dass das, was wir als Impfnebenwirkung bezeichnen eigentlich die Impfreaktion ist. Die Impfreaktionen (Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Müdigkeit etc.) treten kurz nach der Impfung auf und verschwinden nach ein paar Tagen wieder. Impfnebenwirkungen dagegen sind u.a. die sehr seltene Herzmuskelentzündung oder die Herzbeutelentzündung.

Impfreaktionen sind die natürliche Reaktion unseres Immunsystems auf den Impfstoff, die sogenannte „Impfantwort“. Wenn man eine Impfreaktion bemerkt, ist dies ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem arbeitet und mit der Immunabwehr beschäftigt ist. Deshalb ist es schwierig, diese „Impfreaktionen“ einzudämmen oder vorzubeugen. Man weiß im Vorhinein gar nicht, wie und ob man überhaupt Impfreaktionen bekommt.

Wie kann man die bekannten Impfreaktionen behandeln?

Es gibt Menschen, die schon vorher oder direkt nach der Impfung Schmerzmittel einnehmen.

Das sollte man besser nicht tun, da es dazu führen kann, dass die Impfantwort eingedämmt wird. Hintergrund ist, dass Schmerzmittel wie Ibuprofen entzündungshemmend wirken und dadurch auch auf das Immunsystem einwirken.

Sollte man Schmerzen nach der Impfung haben, kann man sechs Stunden nach der Injektion Schmerzmittel zu sich nehmen. Nach sechs Stunden wurde die Produktion der Antikörper gestartet und wird durch Schmerzmittel nicht mehr gebremst.

Lesetipp

Gibt es Menschen, die eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, Impfnebenwirkungen zu bekommen?

Hier gibt es noch keine hinreichenden wissenschaftlichen Belege.

Allerdings kann hier der sogenannte „Nocebo Effekt“ eine Rolle spielen.

Viele kennen vor allem den Placebo-Effekt. Als Placebos werden Medikamente bezeichnet, die keine Wirkstoffe enthalten. Dennoch tritt eine lindernde oder heilende Wirkung ein, z.B. weil wir daran glauben.

Der Nocebo-Effekt ist sozusagen der „böse Stiefbruder“ des Placebo-Effektes und führt dazu, dass Nebenwirkungen, von denen wir wissen oder die wir erwarten auch tatsächlich eintreten.

Je mehr ein Mensch sich mit den Nebenwirkungen eines Medikamentes oder in diesem Fall der Impfantwort auseinandersetzt und selbst davon überzeugt ist, dass er negative Effekte erfahren wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Nebenwirkungen auch tatsächlich eintreten.

Sollte man auf bestimmte Aktivitäten und Lebensmittel vor oder nach der Impfung verzichten?

Vor und nach der Impfung sollte auf jeden Fall auf Alkohol verzichtet werden. Der Körper ist nach der Impfung mit der Immunantwort beschäftigt. Daher sollte man den Körper nicht noch mit dem Abbau von Giftstoffen wie Alkohol belasten.

Nach der Impfung sollte man auf jede Form von Sport und außergewöhnlicher Belastung verzichten. Wenn man direkt nach der Impfung Sport treibt, kann die Wahrscheinlichkeit für eine Herzmuskelentzündung steigen.

Kann man am Tag nach der Impfung Sport treiben?

Möglicherweise ist man am Tag nach der Impfung fähig Sport zu treiben. Dennoch sollte man es nicht machen. Der Körper ist mit der Immunabwehr beschäftigt und benötigt dafür Energie. Auch wenn man keine Impfreaktionen spürt, wirkt die Impfung trotzdem! Deshalb sollte man sich bewusst sein, dass der Körper gerade eine Art inneres Training durchlebt und keine weitere Belastung gebrauchen kann.

Außerdem könnte die Gefahr einer Herzmuskelentzündung durch Sport direkt nach der Impfung verstärkt werden. Man sollte die Impfnebenwirkungen schon so ernst nehmen, dass man mindestens ein paar Tage nach der Impfung keinen Sport treibt.

Kann man ohne Bedenken nach der Impfung saunieren?

Dazu gibt es noch keine ausreichenden Daten. Ich persönlich würde es nicht tun. Natürlich dient ein Saunagang unserer Entspannung. Doch die Hitze wirkt wie ein natürliches Fieber und ist daher ebenfalls eine Belastung für unseren Körper. Grundsätzlich sollte man auf jegliche Belastung (mindestens bis einen Tag nach der Impfung) verzichten.

Worauf sollte man sonst noch achten?

Auf der einen Seite macht es Sinn aufgeklärt zu sein, auf der anderen Seite sollte man sich aber auch nicht zu viel mit den Nebenwirkungen beschäftigen.

Dem Impftermin sollte eine nicht allzu große Bedeutung zugesprochen werden. Denn die Impfung ist so gut, dass sie von den meisten Menschen sehr gut aufgenommen wird. Was nicht heißt, dass man die Impfung nicht ernst nehmen sollte. Auf Alkohol und Sport sollte ein paar Tage nach der Impfung verzichtet werden.

Mein persönlicher Tipp: Am besten zieht man aus der Impfung das Positive und nimmt sich den Tag nach der Impfung frei. Man kann ihn nutzen, um eine Serie oder einen Film zu schauen, den man immer schon mal sehen wollte. So hat man etwas, auf das man sich freut, schont gleichzeitig seinen Körper und das Immunsystem kann uneingeschränkt seine Arbeit leisten.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Grundsätzlich würde ich immer, wenn ich eine Veränderung an meinem Körper erkenne, die nicht den üblichen Impfreaktionen entspricht, einen Arzt kontaktieren. Am besten ruft man ihn vorab an, denn der Arzt kann es am besten einschätzen, ob es sich um eine „normale“ Impfreaktion handelt oder man sich behandeln lassen sollte.

Lesetipp

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