Die Stimme der »Sharks«: Thomas Hasselbach spielt die Musik des Eishockeys

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Von: Lutz Bäucker

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Ein Helm liegt immer griffbereit: ESC-Stadionsprecher Thomas Hasselbach an seinem Arbeitsplatz in der Kemptener Eis-Arena.

Ein Helm liegt immer griffbereit: ESC-Stadionsprecher Thomas Hasselbach an seinem Arbeitsplatz in der Kemptener Eis-Arena. © Bäucker

Kempten – Eishockey-Bayernligist ESC Kempten befindet sich im Höhenflug, aktuell Platz zwei in der Aufstiegsrunde.

Rauschhafte Spiele, begeisterte Fans und Hoffnung auf mehr. Mittendrin: Thomas Hasselbach, Stadion- und Pressesprecher des Klubs, seit neun Jahren die Stimme des Eishockeys an der Iller. Er informiert, motiviert und „musiziert“. Er sorgt für die richtige Stimmung in der Kemptener Arena.

Eiskalter DJ

Mittwochabend im Eisstadion an der Memminger Straße, der ESC spielt gegen Schongau, gerade sind drei Tore am Stück gefallen für die Allgäuer.

Thomas Hasselbach kommt kaum nach mit seinen Informationen über Torschützen und Zuspieler, die Fans sind aus dem Häuschen. Er legt schnell die „Spider Murphy-Gang“ und ihren „Skandal um Rosi“ in seinen Player und reißt den Regler hoch. Weit kommen die „Spiders“ aber nicht: Schon wieder ein Tor für die „Sharks“!

Hasselbach fährt die Musik herunter, lässt sich von einem dem schwarzweiß-gestreift gekleideten Schiedsrichter die Infos geben: „Torschütze zum 7:1 Anton“. „Zimmer!“, schreien die Zuschauer auf der Gegentribüne – „Anton“, ruft Thomas ins Mikrofon – „Zimmer!“, schreien die Fans. „Auf Zuspiel von Harrogate und Lepine“, „Danke!“, schallt es unter der Hallendecke; dunkel-blau-rot-weiße Fahnen werden geschwenkt, Hasselbach fährt eiskalt den nächsten Regler hoch: Die harten Beats von „Scooter“ knallen übers Eis.

Mit Helm am Arbeitsplatz

Der 58jährige sitzt, steht, schreit in einem plexisglasverkleideten Kabäuschen direkt am Spielfeldrand, zwei Monitore, viele Regler, ein Notizblock, etwas zu Trinken. Es ist eng und trotz Eis ziemlich heiß. Auf dem Sims liegt ein roter Eishockey-Helm, man weiß ja nie. „Bis jetzt hab ich Glück gehabt“, bilanziert der gebürtige Hesse seine Arbeit als Stadionsprecher. „Nur einmal ging‘s auf der Tribüne mal richtig zur Sache.“

Er weiß: Mit seinen Ansagen kann er die Stimmung in der Arena entscheidend beeinflussen. „Ich sehe mich aber nicht als Animateur oder Einpeitscher“, betont er, „das ist nicht meins.“ Ganz im Gegensatz zur Musik. Die liebt Hasselbach. Er spielt Hardrock, Hits und Schlager, je nach Spielstand und Stimmung. „Wenn ich unsere Jungs aufmuntern will, treibe ich den Adrenalinspiegel mit ‚Eye of the Tiger‘ wieder hoch, bei Gegentoren lege ich ein ‚LmaA‘-Stück aus dem Allgäu auf“, grinst er. Beim Aufwärmen vor dem Spiel machen die Eishockeycracks selbst die Musik, sie dürfen sich ihre Lieblingshits wünschen.

Anstrengender als es aussieht

Der Job an Mikro und Reglern ist anstrengender, als er von außen aussieht. „Du musst deine Augen immer überall haben, du musst aufpassen wie ein Luchs, die nächste Musik im Kopf, nebenbei Notizen für meinen Spielbericht machen, mit den Schiedsrichtern eng zusammenarbeiten – nervenaufreibend!“

Thomas Hasselbach profitiert dabei von seiner Routine und von der Abgeklärtheit des zunehmenden Alters. Die hilft ihm auch, die direkte Nachbarschaft eines bis obenhin mit Adrenalin gefüllten Spielers zu ertragen. Neben seinem Arbeitsplatz steht die Strafbank, da brüllt schon mal einer oder haut wild mit dem Schläger gegen die Wand.

Immer wieder bekommt er Lob und Kritik von den Rängen und aus dem ESC-Kader. „Man muss nah dran sein, um das Ganze optimal performen zu können“, weiß der eishockeyverrückte Hesse, der bei jedem Match dabei ist. Momentan macht der Klub richtig großen Spaß, meint er. „Als Liganeuling schon in der Aufstiegsrunde mit Blick nach oben, sensationell. Wir haben Blut geleckt und sind richtig heiß!“

Hasselbachs nächstes Heimspiel am Sonntag

Sein Lieblingsverein jenseits der Kemptener „Sharks“ ist der EC Bad Nauheim aus der hessischen Heimat, als „Bayern“-Fan organisiert er in Dietmannsried die Aktivitäten der dortigen München-Anhänger. „Aus dem Allgäu möcht‘ ich nimmer weg“, gibt Hasselbach zu, „es ist einfach ein Traum hier.“

Wer die „Stimme der Sharks“ live erleben möchte, hat am kommenden Sonntag, 27. Februar, Gelegenheit dazu. Um 18 Uhr ist Anpfiff zum nächsten Heimspiel der Allgäuer „Haie“ gegen Waldkraiburg. Infos und Tickets unter www.esc-kempten.de.

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