Der aus der Schweiz stammende Wissenschafter sitzt wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Untersuchungshaft. Weil er den Namen der Frau, die ihn beschuldigt, in einem Buch veröffentlichte, müssen er und sein Verlag nun eine Strafe und Schadenersatz zahlen.
(dpa) Der Islamwissenschafter Tariq Ramadan ist in Frankreich zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil er die Identität einer Frau enthüllte, die ihm Vergewaltigung vorwirft. Das Berufungsgericht in Paris bestätigte am Donnerstag ein Urteil aus erster Instanz, wie die Zeitung «Le Parisien» berichtete. Demnach muss Ramadan 1000 Euro Strafe sowie 2000 Euro Schadenersatz an die betroffene Frau zahlen. In einem Buch hatte Ramadan den echten Namen der Frau genannt, die die Vorwürfe gegen ihn erhebt. Der französische Verlag wurde zu einer Geldstrafe von 500 Euro verurteilt.
Gegen den aus der Schweiz stammenden Wissenschafter wird in Frankreich wegen Vorwürfen der Vergewaltigung sowie der Vergewaltigung einer schutzbedürftigen Person in vier Fällen ermittelt. Der 59-Jährige befand sich bereits zehn Monate in Untersuchungshaft. Ramadan hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
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