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© APA/AFP/BRENDAN SMIALOWSKI / BRENDAN SMIALOWSKI


Digital Life

Der umstrittene YouTuber hatte eine Box mit vermeintlich originalverpackten Pokémon-Karten der ersten Edition gekauft.

Der umstrittene Social-Media-Star Logan Paul erregt immer wieder mit exzentrischen Aktionen Aufsehen. Im Dezember hatte er für 3,5 Millionen Dollar für eine Box ausgegeben, die “originalverpackte und authentifizierte” Pokemon-Sammelkarten der ersten Edition enthielt.

Nun musste Paul feststellen, dass er statt der wertvollen Karten einen Haufen G.I. Joe-Ramsch gekauft hat.

Kurz nachdem Paul den Kauf der Box bekannt gemacht hatte, waren viele überzeugt, dass es sich um Betrug handelt. Der YouTuber Rattle Pokemon, der sich auf seinem Kanal ausgiebig mit Pokemon-Karten beschäftigt, lieferte dafür die meisten Hinweise.

Unseriöser Händler

In seinem Video verfolgte er das Paket zu seinem Ursprung: eBay Kanada. Dort wurde die Box von einer unbekannten Person angeboten, ohne Belege und mit fehlerhafter Produktbeschreibung.

Schließlich wurde sie für “nur” 91.300 kanadische Dollar (63.710 Euro) verkauft, was deutlich unter dem Marktwert für ein authentisches Set liegt. Der Verkauf kam allerdings nicht zustande, nachdem der Verkäufer eine persönliche Übergabe ablehnte. 

Verdächtig war außerdem, dass die Box von Baseball Cards Exchange (BCE) verifiziert wurde. Viele trauten der Organisation nicht zu, Ahnung von Pokemon-Karten zu haben.

Eine andere Person kaufte die Box schließlich für eine unbekannte Summe. Sie wurde dann um 2,7 Millionen Dollar an einen Sportkarten-Sammler weiterverkauft, der sie schließlich Logan Paul anbot. 

Logan sich nach Aufkommen der recht eindeutigen Beweise für einen Betrug skeptisch und holte die Box persönlich bei BCE ab. Wenig überraschend stellte sich heraus, dass sich keine Pokemon-Sammelkarten in der Box befanden. Stattdessen hatte er G.I.-Joe-Karten gekauft, die nichts wert sind.

Rückzahlung

Komplett verloren hat Logan die 3,5 Millionen Dollar anscheinend nicht. Bolillo Lajan San, der Karten-Sammler, der die Box an ihn weiterverkauft hat, hat ihm nach eigenen Angaben die Summe zurückerstattet. Das teilte er in einer Instagram-Story mit. Ob er selbst seine 2,7 Millionen Dollar zurück bekommt, die er für die Box ausgegeben hat, bleibt offen.

Selbst wenn Logan das Geld nicht zurückbekommen sollte, dürfte es ein kalkuliertes Risiko gewesen sein. Mit solchen Videos und Aktionen generiert er massig Views und Reichweite, was wiederum in lukrativen Werbeverträgen aufgeht. Einige User*innen glauben sogar, dass Logan ganz bewusst die offensichtliche Fälschung für diese Unsumme gekauft hat, um beim Öffnen davon “geschockt” zu sein.

© Screenshot / Instagram @shyne150

YouTube-Trends

Das Video, in dem Logan Paul über den Fehlkauf berichtet, hat innerhalb kürzester Zeit 2,2 Millionen Aufrufe und trendet bei YouTube.

Es ist nicht das erste Mal, dass Paul große Summen für Pokemon-Karten ausgibt. Das Öffnen dieser Karten ist in den vergangenen Jahren zu einem Trend auf Streaming-Plattformen geworden. Dabei werden die Boxen live im Stream geöffnet. Paul hat im vergangenen Jahr Pokemon-Boxen für je eine Millionen und 2 Millionen Dollar gekauft.

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