HANNOVER (dpa-AFX) – Neubauten in Deutschland sollen nach Ansicht von Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies verpflichtend mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. “Wir brauchen diese Pflicht bundesweit. Jedes Dach, das neu errichtet wird, muss verpflichtend mit Photovoltaik belegt sein. Das gilt dann für das Einfamilienhaus genauso wie für den Gewerbebau oder logischerweise für öffentliche Gebäude”, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.
Niedersachsen ist 2022 Vorsitzland der Umweltministerkonferenz. Nach bisherigen Planungen tagen die Umweltminister der Länder im Mai in Wilhelmshaven sowie im November in Goslar. Zudem ist eine Sonder-Umweltministerkonferenz geplant.
Die Frage von Photovoltaik spiele aber nicht nur bei Neubauten eine Rolle, man müsse auch Lösungen finden, wie bei Sanierungen umgegangen werde, erläuterte Lies. “Die eigene Dachfläche mit Photovoltaik zu belegen, lohnt sich immer. Dann erzeuge ich die Kilowattstunde Strom vielleicht für sechs oder sieben Cent, sonst müsste ich den Strom für nahezu 30 Cent einkaufen. Das rentiert sich nach wenigen Jahren und die Preise bleiben konstant.”
Diese Pflicht soll in Niedersachsen in einem überarbeiteten Klimagesetz enthalten sein, was laut Lies vor der Sommerpause vom Landtag beschlossen werden soll.
Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung heißt es: “Alle geeigneten Dachflächen sollen künftig für die Solarenergie genutzt werden. Bei gewerblichen Neubauten soll dies verpflichtend, bei privaten Neubauten soll es die Regel werden.”
Nach Daten des Statistischen Bundesamtes kamen im dritten Quartal des Vorjahres 13,3 Prozent der in Deutschland erzeugten Strommenge aus Photovoltaik. Insgesamt lag der Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Stromeinspeisung mit 43,1 Prozent etwas unter dem Vorjahreszeitraum (43,9 Prozent).
Mit Blick auf die Ampel-Koalition im Bund betonte Lies: “Wir haben bei der alten Regierung vor allem aufseiten des Bundeswirtschaftsministeriums starkes Bremsen erlebt beim Ausbau der erneuerbaren Energien, wie auch generell von der Union auf Bundesebene. Viele Themen waren in der bisherigen Konstellation so schlicht nicht umsetzbar.”
Weiter sagte der Minister: “Bei der Ampel merken wir es jetzt schon, dass wir nicht mehr darüber streiten, ob wir die erneuerbaren Energien stärker ausbauen müssen, sondern wie wir es gemeinsam hinkriegen. Das ist ein ganz anderer Geist der Zusammenarbeit.”/mni/DP/zb
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