Mit knapp 200.000 Wishlist-Einträgen auf Steam zählt “Hidden Deep” für Publisher Daedalic zu den am meisten erwartenden Spielen des Jahres. Das Debüt des Ein-Mann-Entwicklungsstudios Cogwheel hat es in sich: Das spannende SF-Horror-Abenteuer mit ekligen Spinnenmonstern ist ein spielerisch origineller Mix aus Plattformer, Action-Geballer und Knobelspiel im Stil von “Lost Vikings”.
Viel Story gibt es in diesem Early-Access-Spiel noch nicht. Irgendwie landen wir also tief unter der Erde und bekommen von unserem Kommandanten Aufgaben: Energiekanister sammeln, Wasser abpumpen oder Techniker retten. Dazu schleichen wir durch dunkle Höhlen, kriechen durch schmale Felsspalten und hangeln uns mit dem Enterhaken tiefe Abgründe hinab. Vorsicht ist angesagt, denn in den spärlich beleuchteten Höhlen kann hinter jeder dunklen Ecke ein Nest mit fiesen Insekten stecken – oder Spinnen, die uns mit ihren Giftstacheln attackieren.
Eigenwilliger Charme
Gespielt wird aus der 2D-Perspektive. Die Grafik ist auf das Nötigste beschränkt, lediglich die Animationen der Hauptfigur sind flüssig und detailliert. Alles andere ist sehr spartanisch – bis jetzt existiert in der Early-Access-Version nicht mal ein ordentliches Tutorial und die Gamepad-Steuerung ist unbrauchbar, weil sie wichtige Funktionen noch nicht unterstützt und Zielen Glückssache ist. Speichern? Fehlanzeige. Für jede Mission stehen zwar mehrere Leben zur Verfügung, aber jeder dieser sogenannten Expeditionen muss in einem Rutsch durchgezogen werden. Manchmal dauert das bis zu einer halben Stunde. Vorausgesetzt, der Abenteurer landet nicht in einer Sackgasse und muss komplett von vorne beginnen.
“Hidden Deep” angespielt (5 Bilder)
Hat man sich damit abgefunden und in die etwas sperrige Maus-Tastatur-Steuerung reingefuchst, entwickelt das Spiel einen eigenwilligen Charme. Vorsichtig kriecht man durch jeden Abschnitt und schickt Drohnen zur Aufklärung vor. Per Sensor prüfen wir den Untergrund, bevor wir uns den Weg freisprengen. Von Zeit zu Zeit müssen wir nämlich wie im Klassiker “Lost Vikings” die Rollen wechseln und als Techniker Greifarme fernsteuern oder mit Bohrmaschinen neue Gänge freilegen
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Teamplay trumpft
In diesem Teamplay liegen die Stärken des Spiels. Brücken bauen, Transporter über wackelige Lastaufzüge transportieren, während der Soldat die Gegend absichert – spannend! Leider sind wir bei den Anspielstunden der Early-Access-Version zu selten gemeinsam unterwegs. Die Alleingänge sind zwar auch unterhaltsam, aber werden schnell eintönig, auch weil es an der Gegnervielfalt mangelt. Neben dem Storymodus bietet der Herausforderungsmodus lokalen Multiplayer über Splitscreen. Hier müssen knifflige Aufgaben im Team gelöst werden. Allerdings hatten wir auch hier Probleme mit der Steuerung, denn der zweite Spieler muss ein Gamepad benutzen.
Der Inhalt des Early-Access-Pakets ist bis jetzt ziemlich dünn. Gerade mal ein paar Storymissionen, bei denen aber eine spannende Geschichte noch nicht zu erkennen ist und eine Handvoll Herausforderungen – das ist Early-Access pur. Dazu kommen technische Mängel wie die unbrauchbare Gamepadsteuerung oder die ungenaue Kollisionsabfrage. Hidden Deep muss noch einige Hürden bis zur Marktreife nehmen.
Zwischenfazit
Cogwheel und Publisher Daedalic haben mit ihrem eigenwilligen “Hidden Deep” noch einen weiten Weg vor sich. Technisch und vor allem inhaltlich gibt es einige Baustellen. Schon jetzt hat Ein-Mann-Entwickler Łukasz Kałuski eine finale Spielzeit von rund 20 Stunden und einen Level-Editor angekündigt.
Am Ende dieser Reise könnte irgendwann ein richtig gutes Indie-Game stehen. Die clevere Spielidee im spannenden SciFi-Horror-Szenario und besonders die Koop-Missionen machen diese Höhlenabenteuer nämlich trotz einiger Ärgernisse richtig originell.
“Hidden Deep” ist als Early-Access-Version für Windows erschienen. Es kostet ca. 20 €. USK nicht geprüft.
(dahe)
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