Obwohl die staatliche Förderbank KfW nun doch Förderanträge für Energiesparhäuser bearbeiten will, könnte vielerorts ein Baustopp drohen. Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft (GdW) warnt, dass 145.000 Wohnungen nicht gebaut werden können. Außerdem könnten 70.000 Wohnungen nicht wie geplant saniert werden. Der GdW hat nach dem 24. Januar 137 Mitgliedsfirmen befragt und die Antworten auf die Gesamtmitgliederzahl von 3000 Unternehmen hochgerechnet. Demnach sind rund 70.000 Neubauten nach dem Effizienzstandard 40 betroffen, die höchstens 40 Prozent der Energie eines Referenzbaus verbrauchen. Weitere 75.000 Projekte des niedrigeren Effizienzstandards 55 liegen auf Eis. Den Schaden durch bereits erbrachte Planungsleistungen beziffern die Unternehmen auf fast 600 Millionen Euro.
Die Bundesregierung hatte die Förderung wegen einer Antragsflut und hoher Kosten Ende Januar überraschend gestoppt und dann teilweise wieder zurückgenommen. Statt bis 31. Januar konnten nur bis 24. Januar Anträge eingereicht werden. Häuserbauer, die nach dem Förderstopp und vor Monatsende noch Anträge stellen wollten, gehen leer aus. Ursprünglich hatte der GdW gar damit gerechnet, dass durch den Förderstopp rund 200.000 Wohnungen nicht wie geplant fertiggestellt werden können.
54 Prozent der vom GdW befragten Unternehmen gaben nun an, die aktuellen Planungen zu verschieben, 23 Prozent der Unternehmen möchten sogar überhaupt keinen Neubau mehr planen. »Diese Entwicklung ist katastrophal. Das ohnehin ambitionierte Ziel der neuen Bundesregierung, 400.000 neue Wohnungen zu errichten, ist nicht mehr zu erreichen«, sagt GdW-Präsident Axel Gedaschko.
Mieten könnten steigen
Die wenigen Unternehmen, die ohne Förderung bauen, könnten die höheren Kosten auf die Mieterinnen und Mieter umlegen. Nach Berechnungen der GdW-Mitgliedsunternehmen müssten ohne Förderung die Nettokaltmieten um 1,50 Euro pro Quadratmeter steigen, um den Energiestandard EH55 zu halten. Beim noch strengeren Standard EH40 wären gar zwei bis vier Euro pro Quadratmeter mehr Miete fällig. »Durch den Förderstopp könnten Mieten weiter ansteigen«, sagt Gedaschko.
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