Präsident Joe Biden betont immer wieder, wie dringend die Infrastruktur in den USA modernisiert werden muss. Wie marode manche Bauwerke sind, zeigt sich in Pittsburgh: Dort stürzt eine wichtige Brücke ein – unmittelbar vor einer Visite Bidens in der Stadt.
Mehrere Fahrzeuge wurden bei dem Vorfall am 28. Januar in Pittsburgh beschädigt, drei Personen wurden verletzt.
Andrew Harnik / AP
(dpa) Nach dem Einsturz einer Brücke im amerikanischen Gliedstaat Pennsylvania hat Präsident Joe Biden grössere Anstrengungen bei der Sanierung von bis zu 45 000 maroden Brücken im Land angemahnt. «Wir brauchen beim Einbruch der nächsten Brücke keine Überschriften, die besagen, dass Leute getötet wurden», sagte Biden am Donnerstag (Ortszeit) bei einem Besuch in der Stadt Pittsburgh. «Wir müssen jetzt handeln», forderte er. Das von ihm durch den Kongress gebrachte riesige Paket zur Sanierung der Infrastruktur werde dabei helfen, Tausende von Brücken zu sanieren, versprach er.
Vor einer seit Längerem geplanten Rede in Pittsburgh, in der Biden ohnehin über die dringend nötige Sanierung maroder Infrastruktur in den USA sprechen wollte, hatte Biden den Unglücksort besucht, an dem die schneebedeckte Brücke am Donnerstagmorgen eingestürzt war. «Ihr Zustand wurde seit zehn Jahren als mangelhaft eingestuft», sagte Biden. An der Unglücksstelle hatte Biden unter anderem Rettungskräften für ihren Einsatz gedankt. «Wir werden die Brücke wieder aufbauen», sagte er.
Nach Angaben von Pittsburghs Bürgermeister Ed Gainey gab es bei dem Einsturz keine Todesopfer. Drei Personen seien verletzt worden, es schwebe aber niemand in Lebensgefahr. «Wir haben Glück gehabt», sagte er. Die Brücke, für die Stadt eine wichtige Verkehrsverbindung, sei zuletzt im vergangenen September inspiziert worden, fügte er hinzu. Auf Bildern waren ein Linienbus und einige Fahrzeuge auf den Überresten der Brücke zu sehen.
Der Vizegouverneur von Pennsylvania, John Fetterman, sagte im Sender CNN, der Einsturz unterstreiche auf «schreckliche Art und Weise», wie drängend die Infrastruktur-Mängel in den USA seien.
Linienbus und Fahrzeuge betroffen
Fetterman sagte an der eingestürzten Brücke: «Glücklicherweise beginnen die Schulen wegen des Wetters mit zwei Stunden Verspätung, es war also weniger Verkehr als an einem normalen Tag.» Bei der Brücke habe es sich um eine wichtige Verkehrsader in die Stadt gehandelt. Er selber sei etliche Male über die Brücke gefahren. «Es ist surreal.» Auf Bildern waren ein Linienbus und einige Fahrzeuge auf den Überresten der Brücke zu sehen.
Auf dem Drohnenbild ist gut erkennbar, wo die Brücke abgesackt ist. Auf einem Teil steht ein Linienbus, auf anderen mehrere Autos.
Gene J. Puskar / AP
Feuerwehrchef Darryl Jones sagte, zum Zeitpunkt des Einsturzes seien drei bis vier Fahrzeuge auf der Brücke gewesen. Der Zusammenbruch habe ausserdem zu einem «massiven Gasleck» geführt. Das Gas sei vorübergehend abgestellt worden. Die Ursache für den Einsturz der Brücke werde untersucht. Die amerikanische Behörde für Verkehrssicherheit (NTSB) erklärte, ein erstes Untersuchungsteam sei unterwegs zum Unglücksort.
Biden hatte im vergangenen Jahr ein Gesetzespaket unterzeichnet, mit dem die Infrastruktur des Landes modernisiert werden soll. Vorgesehen sind über die nächsten Jahre rund 550 Milliarden Dollar (knapp 500 Milliarden Franken) neuer Investitionen in die Infrastruktur. Insgesamt – inklusive schon vorher veranschlagter Mittel – hat das Paket einen Umfang von mehr als einer Billion Dollar. Die Infrastruktur-Offensive gehört zu den innenpolitischen Kernvorhaben in Bidens Amtszeit.
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