Bloß nicht schon wieder Unentschieden! Das hatte sich Turbine Potsdams Trainer Sofian Chahed im Vorfeld des Spitzenspiels gegen den VfL Wolfsburg gewünscht. Sein Wunsch ging in Erfüllung, allerdings dürfte sich Chahed das erste Spiel des Jahres dennoch ganz anders vorgestellt haben. Denn sein Team verlor vor 1000 Zuschauern verdient mit 0:3 (0:2) gegen die Wolfsburgerinnen, die damit wieder auf Platz eins der Bundesliga springen.
Die Defensive bei Turbine war an diesem Tag zu löchrig und die Offensive zu harmlos. „Es war kein Rückschlag“, sagte Chahed nach dem Spiel trotzdem. Gegen Wolfsburg zu verlieren, könne schließlich jeder Mannschaft passieren. Von Beginn an lief es für Potsdam denkbar schlecht. Gerade einmal zweieinhalb Minuten waren gespielt, bis Svenja Huth den Ball von der Sechszehnerkante auf den zweiten Pfosten chippte, wo Lena Lattwein per Kopf zur Gästeführung traf.
Auch danach waren die Abstimmungsprobleme in Turbines Spiel offensichtlich. Als Selina Cerci von links mit viel Tempo zur Mitte dribbelte, kurz den Kopf hob und dann Sturmpartnerin Melissa Kössler per Steilpass suchte, trudelte der Ball nur ins Toraus. Das mit insgesamt 14 Saisontoren so treffsichere Sturmduo harmonierte diesmal nicht.
Die Wolfsburgerinnen hingegen bestraften die Fehler in Turbines Hintermannschaft eiskalt. In der 22. Minuten fand erneut Huth Mitspielerin Tabea Waßmuth, die diesmal mit einem Schuss ins lange Eck erfolgreich war. Kurz vor der Pause verpasste es Huth selbst, die Führung noch weiter auszubauen, als sie nur den Pfosten traf. So ging es mit einem hochverdienten 2:0 für den VfL in die Pause.
Turbine verbesserte sich im zweiten Durchgang, verfehlte aber dennoch den Anschlusstreffer
Turbine fand gegen Wolfsburgs Defensivachse aus Almuth Schult, Kapitänin Dominique Janssen und Lena Oberdorf im defensiven Mittelfeld kein Mittel. „Ich bin der Meinung, dass wir das Spiel in der ersten Halbzeit verloren haben“, sagte Chahed nach dem Spiel. Obwohl er dennoch zur Pause auf Wechsel verzichtete, kam seine Mannschaft in zweiten Durchgang endlich besser ins Spiel.
Beinahe wäre Turbine kurz nach Wiederbeginn auch durch eine verunglückte Flanke von Gina Chmielinski herangekommen, aber der Ball klatschte hinter der bereits geschlagenen Schult an den Pfosten. Eine Viertelstunde später gab es den nächsten Schockmoment für die Gäste. Oberdorf musste nach einen Zusammenstoß am Kopf behandelt und anschließend ausgewechselt werden. „Sie läuft schon grinsend durch die Kabine“, gab Trainer Tommy Stroot nach der Partie Entwarnung. Er wollte aber bei einer möglichen Kopfverletzung auf Nummer sicher gehen.
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Weil Cerci an Schult scheiterte und auf der anderen Seite Waßmuth kurz vor Schluss noch ein zweites Mal traf, stand es am Ende 0:3 und die mitgereisten Wolfsburger Fans skandierten „Spitzenreiter, Spitzenreiter“. Kurz nach Abpfiff war der Gesang auch aus dem Kabinentrakt des Karl-Liebknecht-Stadions zu hören.
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